Dunkel ist die Nacht, Rigoletto!

Musik von Giuseppe Verdi / Musikalische Bearbeitung und Neukompositionen von Michael Wilhelmi / Kompositorische Mitarbeit und Instrumentierung von Florian Bergmann / Libretto von Francesco Maria Piave / Texte von Victor Hugo und William Shakespeare / Bearbeitung und Fassung von Nadja Loschky und Anne Christine Oppermann / In italienischer und deutscher Sprache mit Übertiteln

»Bring mich zum Lachen, Narr!« Diesem Befehl gehorcht Rigoletto täglich und mit größtem Erfolg. Innerlich zerreißt ihn aber die Spannung, Heiterkeit verbreiten zu müssen, wo es nichts zu lachen gibt, Unglückliche mit beißendem Spott zu überschütten und berechtigte Anliegen ins Lächerliche zu ziehen – alles, um den Alltag des leichtlebigen, despotischen Herzogs so sorglos und angenehm wie möglich zu machen. Immer tiefer frisst sich die Angst in Rigoletto hinein, dass das Unrecht, mit dem er sich gemein macht, eines Tages auf ihn zurückfallen könnte. Denn er hütet ein Geheimnis: Besessen achtet er darauf, seine Tochter Gilda verborgen zu halten. Sie, die Reine, die Unschuldige, soll auf keinen Fall in Kontakt kommen mit der verdorbenen Welt, in der der entstellte Narr sein Auskommen gefunden hat. Doch eines Nachts wird Rigolettos schlimmster Albtraum wahr …

Als Giuseppe Verdi 1850 das skandalumwitterte, in Frankreich nach der Uraufführung verbotene Drama Le roi s’amuse von Victor Hugo las, durchfuhr es ihn »wie ein Blitz, wie eine plötzliche Erleuchtung«, dass diese missgestaltete, tragische Narrenfigur voller Selbstverachtung, Menschenhass und Vaterliebe »einer Erfindung Shakespeares würdig« war. Um sich Rigoletto zu widmen, stellte er sogar seinen langgehegten (und nie realisierten) Plan zurück, eine Oper über König Lear zu komponieren. Basierend auf Verdis Meisterwerk sowie Texten von William Shakespeare und Victor Hugo entwickelt das Theater Bielefeld ein Musiktheaterstück, das die seelischen Abgründe des Titelhelden in ein neues (Klang-)Licht rückt.

Ort: 
Stadttheater
Erster Akt, 2. Bild: Die Kulissen von Giuseppe Bertoja für die Uraufführung von Rigoletto. Quelle: Wikipedia